„Ich empfehle allen Studierenden ein Auslandssemester besonders in Brasilien“ – Abschlussarbeit in Brasilien

Angaben zum Auslandsaufenthalt

  • Universidade Federal do Paraná (UFPR), Brasilien
  • Secretaria Municipal das Obras Publicas (SMOP), Curitiba, Brasilien
  • SoSe 2024
  • Fakultät Holztechnik und Bau, Bauingenieurwesen
  • Helle Buchgraber, helle@belegungsichern.de

Vorbereitung

In Planung meiner Bachelorarbeit habe ich Frau Professor Neuffer zu möglichen Themen angesprochen und da sie Kontakt zu Frau Prof. Karen Amaral der Uni in Curitiba in Brasilien hat, konnte sie mir dort ein Thema für meine Bachelorarbeit anbieten, welches ich so interessant fand, dass ich es gerne angenommen habe. Dann musste ich schnell meine Bewerbung für ein Semester an der dortigen Uni ausfüllen und abgeben, da der Bewerbungszeitraum dort eigentlich schon vorbei war. Zum Glück hat alles gut geklappt und ich konnte im Januar die restlichen formellen Sachen wie Visum, Impfungen und Wohnungssuche in Curitiba angehen.

Für alle, die überlegen ein Auslandssemester zu machen, bei dem man ein Visum braucht, empfehle ich, sich wirklich frühstmöglich darum zu kümmern. Ich hatte die Formalitäten am Anfang etwas unterschätzt und dann hat sich behördenseits der Versand meiner Dokumente so verzögert, dass ich erst zwei Tage vor Abflug mein Visum erhalten habe.

Unterkunft

Weil in Curitiba die Uni UFPR leider keine offiziellen Studierenden-Wohnheime anbietet und WG-Zimmer häufig für mindestens ein Jahr vergeben werden, habe ich auf Airbnb ein Zimmer für den ersten Monat gefunden. Zum Glück sind dort die Unterkunftspreise recht niedrig und die „Miete“ des Airbnbs entspricht etwa der Miete eines WG-Zimmers in Rosenheim.
In dem ersten Airbnb habe ich mit meiner Gastgeberin und anderen Gästen das Bad und die Küche geteilt, dafür hatten wir auch einen gemeinsamen Garten und ich konnte schon verschiedene Brasilianer*innen und andere internationale Gäste kennenlernen.


Nach dem ersten Monat in dem Airbnb habe ich mir jedoch ein anderes Zimmer für meine restliche Zeit gesucht (auch über Airbnb), das etwas zentraler war und näher am Campus für meinen Portugiesisch-Sprachkurs.

Forschungsarbeit am Campus

Für meine Bachelorarbeit habe ich am Campus Politecnico einen Arbeitsplatz in einem study room mit anderen Studierenden erhalten. Außerdem hatte ich einen Arbeitsplatz bei meinem „Praktikumsbetrieb“ bei SMOP, mit Computer, jedoch war ich leider nicht sehr oft dort, weil meine Wohnung zu weit von dort weg war, um zu Fuß dorthin zu gehen.
Weil ich als Studentin an der Uni eingeschrieben war, konnte ich an jedem Campus morgens, mittags und abends in der Mensa essen, die sehr günstiges (1,20 Reais ≈ 30 Cent) und auch sehr leckeres Essen hatte.

Da ich im Vorfeld kaum Portugiesisch gelernt hatte, konnte ich über die Uni an Sprachkursen teilnehmen, die dreimal die Woche stattgefunden haben. Somit lernte ich schnell und habe mich immer besser mit portugiesisch in der Stadt zurechtgefunden. Durch die Kurse habe ich mit freiwilligen Prüfungen Portugiesisch A1 und A2 Level erreicht.

Alltag und Freizeit

Am Anfang meines Aufenthalts war es etwa, schwierig andere Auslandsstudierende kennenzulernen. Obwohl ich über die Universität vor Ort schwierig Kontakte bekommen habe, konnte ich über die Portugiesischkurse andere Student*innen kennenlernen, mit denen ich auch ein bisschen mehr die Gegend erkunden konnte.
In Curitiba sollte man unbedingt einen Wochenendausflug zur Ilha do Mel machen, die mit dem Bus leicht erreichbar ist, ohne Autoverkehr, dafür aber mit vielen sehr schönen Stränden. Außerdem ist Curitiba umgeben von Bergen, die zum Wandern mit super schönen Aussichten auf die Stadt und Landschaften einladen.

Auch einen Besuch wert sind die Wasserfälle von Foz do Iguacu, die zu den weltweit größten Wasserfällen zählen und an der Grenze zu Argentinien und Paraguay liegen. Die Wasserfälle sind leicht mit dem Nachtbus zu erreichen und ich fand den Ausflug dorthin sehr faszinierend.

Die Stadt Curitiba bietet sehr viele Möglichkeiten, in Parks zu gehen oder sonntags über einen sehr schönen Markt (Largo da Ordem) und durch das historische Zentrum zu bummeln.

Fazit

Am Anfang war das Ankommen in einer neuen großen Stadt mit fremder Kultur und fremder Sprache ziemlich überfordernd für mich. Aber zum Glück hatte ich sehr hilfsbereite Airbnb Hosts und habe Leute kennengelernt, die auch gerne die Stadt erkunden oder Ausflüge machen wollten. Jetzt möchte ich auf jeden Fall bald zurück, um noch mehr von Brasilien zu sehen.

Ich empfehle allen Studierenden ein Auslandssemester besonders in Brasilien, da es meinen Horizont erweitert hat, neue Freundschaften gebracht hat und ich sprachlich und persönlich viel dazu gelernt habe.

„Ich empfehle jedem ein Auslandssemester, vor allem in Malaysia!“ – Auslandssemester in Malaysia

Angaben zum Auslandsstudium

  • Universiti Kuala Lumpur Business School, Malaysia
  • Sommersemester 2024
  • International Business
  • Dilem, dilem.ay@stud.th-rosenheim.de

    Meldet euch bei Fragen gerne!

Vorbereitung

Die Planung begann bei mir schon ca. ein Jahr vor dem Auslandssemester. Ich hab
mich im International Office in Rosenheim zuerst beraten lassen, bevor ich mich
offiziell in Mobility Online für das Semester beworben habe. Erst wenn die
Bewerbung seitens der TH angenommen wird, beginnt dann die Bewerbung an
der Gasthochschule. Diese läuft auch online ab. Nachdem auch die Zustimmung
seitens UniKL kam, begann dann der Single Entry Visumantrag, dieser wurde
etwas nervenaufreibend, weil es immer Probleme mit meinem Passbild gab. Single Entry Visa erlaubt dir einmal nach Malaysia zu reisen. Erst angekommen in
Malaysia, muss ein medical screening innerhalb der ersten 7 Tage durchgeführt
werden.

Anschließend gibt man im International Office der UniKL seinen Reisepass
ab für das endgültige Studenten Visum. Dieses dauert einige Wochen und man
darf Malaysia nicht mehr verlassen.

Habt auf jeden Fall auch viel Erspartes mit euch, denn BAföG kam bei mir als auch
bei anderen sehr verspätet erst am ENDE des Semesters 😀 Bewerbt euch auch für Stipendien!

Unterkunft

Meine Unterkunft war in ‚The Colony by Infinitum’ direkt bei der Business School. Ich hab ca. 420 Euro monatliche Miete bezahlt und hatte eine relativ große Wohnung mit einer Küche, einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer mit Badezimmer. Außerdem hat die Unterkunft im 35. Stock einen Pool mit schönem Ausblick auf die Stadt samt der Sehenswürdigkeiten. Ein Fitnessstudio ist ebenso enthalten. Die Unterkunft würde ich aber bedingt empfehlen, da das Gebäude als auch die Wohnungen an sich sehr schlecht gehalten sind. Es war viel Schimmel im Badezimmer als auch im Gebäude. Der Eingang im Block A hat nach Müll gerochen und die Aufzüge hatten eine sehr lange Wartezeit.
Manchmal habe ich 20 Minuten warten müssen… Man muss also für sich entscheiden
und abwägen, ob es das einem wert ist.

Die Lage war top mit guten Cafés und auch
Restaurants. Die UniKL als auch die Business School waren direkt nebenan. Im
Erdgeschoss ist ein 7-eleven als auch ein mini Supermarkt. Ein Waschsalon gibt es auch
noch. Ich hatte aber eine Waschmaschine mit Trockner in meiner Wohnung. Achtet auf
jeden Fall darauf, dass ihr eine Waschmaschine habt. Ein Pluspunkt wäre auch ein
Wasserfilter, da das Wasserschleppen auf Dauer nervig wird.

Studium an der Gasthochschule

Vorab füllt man ein Learning Agreement aus, dieses ist aber nicht das endgültige
Learning Agreement. Angekommen in KL wählt man die Fächer dann endgültig je
nach Angebot in dem Semester. Das alles passiert in der ersten Uni-Woche –
meistens verpasst man so die erste Vorlesung und viele Infos.

Ich hatte die Fächer:
– International Business Strategy – Empfehle ich weiter, hatte einen sehr coolen Professor.
– Culture and Lifestyle in Malaysia – Absolute Empfehlung! Sollte meiner Meinung nach jeder wählen, hat sehr Spaß gemacht und wir haben sehr viel über Malaysia gelernt.

Alltag und Freizeit

Wir wurden in eine Gruppe auf WhatsApp hinzugefügt mit den anderen
Internationals, in der man jederzeit Fragen stellen konnte. Die Auslandsbeauftragten
waren ebenso in der Gruppe. Auch außerhalb der Vorlesungszeiten konnte man
jederzeit Fragen stellen. Vor dem Semester fand ich die Kontaktaufnahme aber sehr
schlimm, weil man nie eine Antwort erhalten hat.

Nutzt auf jeden Fall eure Zeit in Malaysia aus und reist viel. Es gibt gute, günstige
AirAsia Flüge. Bis ich meinen Reisepass zurückhatte, habe ich Malaysia etwas bereist. Ich war in: Malakka, Cameron Highlands, Georgetown, Langkawi und kann alle sehr
empfehlen. Auch die Inseln sind einen Besuch wert.
Nach dem Erhalt von meinem Reisepass war ich in: Thailand: Chiang Mai, Bangkok, Singapur, China: Hong Kong, Südkorea: Seoul, Japan: Tokio, Hiroshima, Kyoto, Osaka, Uji

Fazit

Ich empfehle jedem ein Auslandssemester, vor allem in Malaysia! Ich hab viel
gesehen/erlebt und es war die beste Zeit!

Was mir nicht so gefallen hat war die schlechte Organisation der UniKL und der
Visumprozess. Das Int.Office der UniKL wusste oft selbst nicht wie etwas läuft und man
musste über andere um zehn Ecken an wichtige Informationen kommen.

Außerdem musste mein medical screening erneut durchgeführt werden, wofür ich auch noch 150 Euro aus eigener Tasche obendrauf zahlen musste. Das wurde meiner Meinung nach extra gemacht, um mehr Geld zu erhalten. Dadurch habe ich mein Reisepass auch erst nach 2 Monaten erhalten und konnte nicht aus dem Land.

„Die schönen Momente, die ich dort erleben durfte, werde ich nie wieder vergessen“ – Summer School in Vancouver, Kanada

Angaben zum Auslandsstudium

  • University of British Columbia (UBC), Vancouver, BC, Kanada
  • Vancouver Summer Program (VSP): 07. Juni – 07. Juli (SS, 2024)
  • Applied Science, Mechanical Engineering, Kurse: Robotics, Roboethics

Vorbereitung

Die Vorbereitung für meinen einmonatigen Auslandsaufenthalt an der University of British Columbia (UBC) in Kanada begann mit einer umfassenden Recherche im Internet. Um einen ersten Eindruck von der Universität, dem Campus und den Wohnmöglichkeiten zu erhalten, habe ich zahlreiche Vlogs von Studenten der UBC auf YouTube angesehen, die mir wertvolle Einblicke in das Leben auf dem Campus und insbesondere in das Wohnheim, in dem ich während meines Aufenthalts leben würde, gaben.

Nachdem ich alle erforderlichen Unterlagen für das Vancouver Summer Program (VSP) über die UBCHomepage eingereicht und die Zusage der Universität erhalten hatte, musste ich die Anmelde- und Programmgebühr von 3932 € bezahlen, um meinen Platz im Programm zu sichern.

Ein weiterer wichtiger Schritt war das Beantragen der eTA für Kanada und der ESTA für einen Zwischenstopp in den USA. Ich buchte meinen Hin- und Rückflug über Denver nach Vancouver (insgesamt 16 Stunden) und plante, um meinen Aufenthalt optimal zu nutzen, verschiedene Unternehmungen außerhalb des Kurses. Dazu gehörten Besuche in Vancouver sowie Ausflüge in die umliegende Natur.

Ich absolvierte den verpflichtenden Online-Orientierungskurs auf Canvas, der Lernplattform der UBC. Dieser Kurs gab mir wichtige Informationen zu den Campus-Ressourcen und -Regeln. Mitarbeiter des VSP-Teams waren während des Bewerbungs- und Vorbereitungszeitraums per E-Mail mit mir in Kontakt, boten Hilfe bei Problemen an und gaben strukturierte Anweisungen über die nächsten Schritte im Prozess.


Zum Schluss packte ich alle notwendigen Dinge für meinen einmonatigen Aufenthalt. Dabei achtete ich darauf, sowohl Kleidung für das wechselhafte Wetter in Vancouver als auch alle erforderlichen Lernmaterialien mitzunehmen. Mit all diesen Vorbereitungen war ich gut gerüstet für meinen Auslandsaufenthalt an der UBC.

Unterkunft

Ich wohnte in der Walter Gage Residence auf dem UBC-Campus und teilte mir eine 6er-WG mit anderen Studenten, die ebenfalls am Vancouver Summer Program teilnahmen. Wir nutzten gemeinsam eine Gemeinschaftsküche, ein Badezimmer mit zwei Duschen und nur einer Toilette.


Jeder hatte sein eigenes Zimmer, das jedoch ziemlich klein und dessen Einrichtung nicht mehr die neueste war. In unserer WG waren fünf verschiedene Nationalitäten vertreten: England, Deutschland, Japan, China und Chile.

Trotz unserer unterschiedlichen Herkunft und Kursbelegungen verstanden wir uns von Anfang an sehr gut und wuchsen im Laufe der Zeit wie eine Familie zusammen.

Studium an der Gasthochschule

In meinem Vancouver Summer Program an der UBC belegte ich zwei Kurse: Robotics und Roboethics. Beide Kurse waren sehr anspruchsvoll, erforderten jedoch keine Vorkenntnisse.

Um die Kurse zu bestehen, mussten wir zahlreiche Gruppenarbeiten, Präsentationen und Kursarbeiten absolvieren. Zudem bauten und programmierten wir einen Roboter und legten am Ende eine Abschlussprüfung ab.

Der Campus der UBC ist so groß, dass man ihn mit einer Stadt vergleichen könnte. Er bietet nahezu alles, was man sich vorstellen kann. Der gesamte Campus ist mit schnellem WLAN ausgestattet.

Es gibt zahlreiche Gebäude, in denen man in gemütlicher Atmosphäre und mit modernster Technik bis in die späten Abendstunden lernen und sich mit Freunden treffen kann. In einem riesigen Hallenbad kann man in zwei großen Schwimmbecken und einem Erlebnis-Pool mit Basketballkörben und einem Whirlpool baden. Fun Fact: In diesem Hallenbad trainieren sogar die Olympiateilnehmer Kanadas.

Im sogenannten Recreation Center kann man alle möglichen Sportarten wie Tischtennis, Badminton und Volleyball mit seinen Freunden ausüben. Mehrere Fitnessstudios stehen ebenfalls zur Verfügung. Die Sportanlagen umfassen ebenfalls Fußballfelder, einen Baseballplatz, eine Eishockeyarena und vieles mehr.

Verhungern wird man auf dem Campus gewiss nicht. Es gibt zahlreiche Essensläden mit multikulturellen Angeboten, sodass man jeden Tag einen anderen Laden ausprobieren könnte.

Die Bibliothek bietet neben Büchern auch coolen UBC-Merch sowie Elektronikartikel und Schulutensilien. Wer gerne in Museen geht, ist ebenfalls gut bedient. Auf dem Campusgelände sind zwei Naturkundemuseen sowie eine Kunstgalerie. Da das Gelände größtenteils von Wasser umschlossen ist, kann man am nahegelegenen Wreck Beach im Meer baden und am Abend den Sonnenuntergang am Strand genießen.

Auch nachts ist auf dem Campus immer etwas los. Man sieht Tanzgruppen, die neue Choreographien einstudieren, Studenten, die abends Basketball spielen, oder Leute, die in den zahlreichen Lokalen mit Freunden abhängen und den Abend genießen. Jeden Mittwochabend kann man eine Disco besuchen, die auch auf dem Campus zu finden ist.

Ein weiterer Fun Fact: Die UBC war bereits Kulisse in vielen verschiedenen Hollywood-Filmen.

Insgesamt bot der Campus der UBC nicht nur hervorragende akademische Möglichkeiten, sondern auch eine Vielzahl an Freizeitattraktionen und Essensangeboten, die meinen Aufenthalt unvergesslich machten.

Was man gesehen haben sollte vor Ort:

  • Im UBC Botanical Garden den Treewalk bezwingen und die Artenvielfalt bestaunen
  • Im „AMS Nest“ sich bei TeaDot einen Tea Slush kaufen und ihn ganz oben im Ei genießen
  • Im Recreation Centre zusammen mit seinen Freunden Badminton, Volleyball oder Tischtennis spielen
  • Unterhalb des Clock Towers im Park chillen
  • Im Aquatic Centre seine Bahnen schwimmen und danach im Whirlpool entspannen
  • Im Irving K. Barber Learning Center bis spät in die Nacht bei gemütlicher Atmosphäre pauken
  • Im Rosegarden den Duft der Rosen genießen und ein perfektes Bild für Insta aufnehmen
  • Am Wreck Beach im eiskalten Meer baden und den Sonnenuntergang genießen

Was man gesehen haben sollte außerhalb der Uni:

  • Radtour um den Stanley Park und danach an einen der vielen Strände chillen
  • In Downtown Vancouver die modernen Hochhäuser bestaunen und danach in eines der zahlreichen Multikulturellen
  • Restaurants zu Abend essen gehen
  • Eine der vielen Abendattraktionen in Vancouver Downtown besuchen, wie Jazzfestival oder Movie Night neben der
  • Vancouver Art Gallery
  • Den Queen Elizabeth Park besuchen und im Botanischen Garten Papageien bestaunen
  • Zur Spitze des Grouse Mountain wandern und von dort die Aussicht über ganz Downtown genießen
  • Den Olympiaort Whistler besuchen und im Dorf das perfekte Souvenir kaufen
  • Im Rogers Field Stadion ein Baseballspiel ansehen und das kanadische Team anfeuern

Fazit

Gut:

  • Die Kurse waren sehr interessant und lehrreich
  • Die VSP-Organisation war sehr gut organisiert und man fühlte sich immer gut beraten
  • Die für uns zuständigen Koordinatoren haben sich immer gut um uns gekümmert, waren freundlich und haben alle unsere Fragen beantwortet, sowie spannende Aktivitäten für uns organisiert
  • Bereits im Vorfeld hat man genug Material zur Verfügung gestellt bekommen, um sich für die Zeit im Ausland und für die UBC gut vorbereiten zu können und man wusste, worauf man sich einlässt
  • Auf dem Campus der UBC hat man sich stets sicher gefühlt, auch wenn man nachts allein unterwegs war
  • Die Gastfreundschaft, Freundlichkeit und Offenheit der Kanadier

Schlecht:

  • Die Kurse waren teilweise sehr viel Arbeit, sodass man in seiner Freizeit noch viel tun musste und wenn man alle Aktivitäten mitmachen wollte, wurde es schnell sehr stressig
  • Die Einrichtung der WGs war nicht besonders modern und ein Badezimmer mit einer Toilette war für eine 6er WG etwas zu wenig

Alles in allem war die Zeit in Kanada und an der UBC überwiegend positiv und ich bin froh, am VSP teilgenommen zu haben.

Dieses Erlebnis und die schönen Momente, die ich dort erleben durfte, werde ich nie wieder vergessen. Durch meine Zeit dort konnte ich meine Englischkenntnisse intensiv verbessern, was für meine Zukunft definitiv hilfreich sein wird. Vor allem die Gastfreundschaft und das bunte und multikulturelle Leben der Kanadier hat mich extrem beeindruckt.

Download: Marco Schmucks Erfahrungsbericht

„Die Stadt scheint nie zu schlafen“ – Praxissemester in Madrid, Spanien

Vorbereitung

  • Bewerbungsmappen-Check der TH
  • Eigene Website erstellt für Bewerbungen und Online-Portfolio
  • Bewerbungen in Madrid, Valencia, Barcelona und Lissabon
  • Unternehmen und Büros recherchieren
  • Verträge in Deutschland kündigen (Mietvertrag, Fahrkartenabo, …)
  • Unterkunftssuche
  • Sprachschulen suchen
  • Flüge buchen, Koffer kaufen
  • Paket für zusätzliches Gepäck versenden
  • Über Versicherungen (im Ausland) informieren

Unterkunft

Die Unterkunft war in perfekter Lage, wenige Gehminuten vom Stadtzentrum „Sol“ entfernt. Ein sanierter Altbau mit Wohngemeinschaften für sieben Personen. Fast ausschließlich (Erasmus) StudentInnen aus Italien, Frankreich, Polen, Deutschland, …

Ich habe 590€ warm gezahlt für ein eigenes Schlafzimmer (möbliert) mit Balkon. Voll ausgestattete Küche und Wohnzimmer wurden gemeinschaftlich genutzt. Die Badezimmer wurden von zwei bis drei Personen geteilt.

Die Unterkunft war perfekt, um neue Leute kennenzulernen, die auch in Spanien studieren/ arbeiten. Sehr guter Austausch und Zusammenhalt innerhalb der Wohngemeinschaft.

Praktikum im Gastunternehmen

  • Kleines Büro ermöglicht alle Bereiche kennenzulernen und in enger Zusammenarbeit mit der/dem Chef/in zu stehen
  • Leider ohne Bezahlung und es wurde kein Laptop zur Verfügung gestellt
  • Besonders spannend eine neue Baukultur und Ästhetik kennenzulernen
  • Im Büro waren unter anderem ArchitektInnen, FototgrafInnen und Möbel-Designer, wodurch ich einen spannenden Einblick und Austausch erleben konnte

Alltag und Freizeit

  • spannende Museen: Reina Sofia, El Prado, Thyssen, …
  • Architektur: Kristallpalast, Banco de Espana, …
  • Tourismus: Plaza Mayor, Sol (Rooftopbars), El Rasto, Retiro Park, …
  • Tagesausflug: Toledo, Segovia (1h Bus) Valencia, Barcelona (1-2h Zug)
  • City Life Madrid informiert über anstehende Aktivitäten, Tagesausflüge. Es gibt feste Tage in der Woche für einen Taco Abend oder Language Exchange Abende in Bars, usw.
  • Besuch einer spanisch Schule wird empfohlen (neue Kontakte, Sprachbarriere überwinden ->wenig Englisch)

Fazit


Madrid verfügt über ein großartiges Nachtleben und viele Freizeitangebote und Möglichkeiten. Das Essen ist sehr vielfältig (auch für vegan/vegetarische Küche) und nicht besonders teuer. Die Stadt ist sehr grün und verfügt über tolle Parks. Besonders gefallen hat mir die Gegend La Latina und La Malasana.

Die Stadt scheint nie zu schlafen und auch unter der Woche ist es laut auf der Straße, was beim Schlafen stören könnte.

Leider wird nicht viel Englisch gesprochen, aber ich würde empfehlen eine Spanisch Schule zu besuchen. InHispania beispielsweise bietet für etwa 500€ einen A1 Sprachkurs über mehrere Wochen an. Eine gute Möglichkeit neue Leute kennenzulernen und an Tagesausflügen und Aktivitäten, die von der Schule organisiert und geplant werden, teilzunehmen.
Die Wohnungssuche ist leider sehr schwer, besonders wegen der Sprachbarriere. Ich würde IDealista empfehlen und die Hilfe von jemandem, der/ die Spanisch spricht.

„Die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, ist etwas, das ich jedem nur ans Herz legen kann“ – Praxissemester in Głuchołazy, Polen

Vorbereitung

Die Vorbereitungen für meinen Aufenthalt begannen etwa sechs Monate im Voraus. Durch aktive Recherche auf Plattformen wie LinkedIn konnte ich Unternehmen identifizieren, die in meinem Interessensfeld liegen. Interessanterweise ergab sich die Möglichkeit des Praktikums bei Schattdecor aus einem persönlichen Gespräch, welches nach einem Vortrag an der Hochschule stattfand. Nach diesem Gespräch habe ich mich bei Schattdecor beworben. Es stellte sich heraus, dass ich eine Besonderheit bin, da bis dahin noch kein Praktikant nach Polen geschickt wurde. Deshalb wurde nach meiner Bewerbung zunächst abgeklärt, ob das Werk in Polen damit einverstanden ist.

Nach der Zustimmung des polnischen Werks folgte ein weiteres Bewerbungsgespräch. Nach erfolgreichem Verlauf dieses Gesprächs erfolgte der Vertragsabschluss schnell und unkompliziert.

Unterkunft

Mein gesamtes Praxissemester durfte ich in einem Apartment auf dem Firmengelände verbringen, was sich als äußerst komfortabel erwies, da ich immer direkt in der Arbeit war und keinen Anfahrtsweg hatte. Dass ich das Apartment vom Unternehmen zur Verfügung gestellt bekommen habe, war sehr praktisch und ich war dafür sehr dankbar, da ich mir keine Sorgen um die Wohnungssuche machen musste.

Praktikum im Gastunternehmen

Meine Haupttätigkeit erstreckte sich über den Bereich Buchhaltung, wodurch ich einen umfassenden Einblick in die täglichen Aufgaben eines Buchhalters gewinnen konnte. Zu Beginn des Praktikums habe ich an einigen Schulungen teilgenommen. Der reibungslose Start in die tägliche Arbeit und die ausführliche Erklärung aller Aufgaben haben dazu geführt, dass ich mich schnell eingelebt und eine gute Routine entwickelt habe. Das Ziel bestand darin herauszufinden, ob Buchhaltung das Richtige für mich ist und ob ich in die berufliche Richtung gehen möchte. Am Ende stellte sich heraus, dass es die richtige Entscheidung war.
Im Unternehmen habe ich regelmäßig mit anderen Abteilungen kommuniziert, sei es per E-Mail, Microsoft Teams, Telefon oder persönlichen Gesprächen. Dieser regelmäßige Austausch hat nicht nur dazu beigetragen, mein berufliches Netzwerk zu erweitern, sondern auch einen Einblick in die verschiedenen Unternehmensbereiche zu ermöglichen.
Zusätzlich habe ich die Gelegenheit gehabt, das zweite Werk von Schattdecor in Polen für ein paar Tage zu besuchen, was eine äußerst wertvolle Erfahrung für mich war. Dabei konnte ich die Arbeitsweisen vergleichen und mein Team aus der Buchhaltung dort persönlich kennenlernen.
Das Arbeitsklima war sehr gut. Ich wurde von Anfang an herzlich in das Team aufgenommen, nicht nur in meiner Abteilung, sondern auch darüber hinaus. In dieser Zeit wurde ich immer als volles Mitglied angesehen und in die Unternehmenskultur integriert.

Alltag und Freizeit

Die Stadt Głuchołazy, die eher klein ist, hat mir die Gelegenheit geboten, die Natur vor Ort zu genießen. Der örtliche Kurpark war mein Lieblingsort, denn er war perfekt, um in Ruhe ein Buch zu lesen oder spazieren zu gehen. In den Sommermonaten wurden die Tage in Głuchołazy durch Konzerte bereichert, die ich sehr gerne besucht habe. Um etwas über die Stadt zu erfahren, habe ich an einer Stadtführung teilgenommen und viele interessante Dinge über die Stadt erfahren. Das Kulturzentrum bot zudem viele interessante Veranstaltungen an wie Kino, Konzerte und Workshops.

Diese kulturellen Angebote haben mir nicht nur die Möglichkeit gegeben, mich mit der Gemeinschaft auszutauschen, sondern auch an verschiedenen kreativen Aktivitäten teilzunehmen, die mir alle sehr viel Spaß gemacht haben.

Insgesamt hat meine Zeit in Głuchołazy nicht nur dazu beigetragen, berufliche Einblicke zu gewinnen, sondern mir auch die Möglichkeit gegeben, die Stadt als lebendigen und kulturell reichen Ort zu erleben. Die Mischung aus Natur, kulturellen Veranstaltungen und einer schönen Atmosphäre hat zu einer unvergesslichen Erfahrung während meines Auslandsaufenthalts beigetragen.

Die nächstgrößere Stadt in der Umgebung war Neisse. Ich habe sie als eine faszinierende Stadt kennengelernt. Neisse zeichnet sich durch ein schönes Stadtzentrum und wunderschöne Bauwerke aus, die eine historische und architektonische Geschichte widerspiegeln. Meine Freizeit habe ich dort regelmäßig verbracht, denn die Stadt liegt etwa 20 Minuten von Głuchołazy entfernt. Auch dort habe ich sehr gerne an kulturellen Veranstaltungen teilgenommen.

Meine Wochenenden habe ich genutzt, um verschiedene Ecken in Polen zu entdecken und tiefer in die vielfältige Kultur des Landes einzutauchen. Bei meinen beiden Trips nach Breslau hatte ich die Chance, die spannende Geschichte der Stadt zu erkunden. Die Altstadt mit dem historischen Marktplatz, dem Breslauer Rathaus und der Jahrhunderthalle waren sehr beeindruckend.


Der Besuch des Weihnachtsmarktes in Breslau mit den festlichen Lichtern, den traditionellen Handwerksständen und den leckeren kulinarischen Spezialitäten war definitiv ein Highlight meiner Ausflüge.

Ein weiterer Ausflug führte mich nach Opeln. Die Stadt hat mich mit ihrer gut erhaltenen Architektur aus verschiedenen Epochen sehr beeindruckt. Vor allem der Marktplatz. Opeln hat mir nicht nur einen Einblick in die historische Architektur Polens ermöglicht, sondern auch eine Begegnung mit der lebendigen Atmosphäre dieser Region.
Insgesamt kann ich sagen, dass mein Aufenthalt in Polen nicht nur beruflich, sondern auch kulturell eine vielfältige und bereichernde Erfahrung war.

Fazit

Ich bin sehr dankbar, dass mein Praktikum bei Schattdecor in der Stadt Głuchołazy stattgefunden hat. Diese Erfahrung hat mir nicht nur beruflich viel gebracht, sondern auch eine beeindruckende persönliche Entwicklung ermöglicht. Rückblickend würde ich mich jederzeit nochmal dafür entscheiden.
Die Zeit sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens habe ich sehr genossen und dabei sehr viele wunderbare Menschen kennengelernt, die diese Zeit sehr bereichert haben.
Die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, ist etwas, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Es ist nicht nur eine großartige berufliche Erfahrung, sondern auch eine Chance für persönliches Wachstum. Die Vielfalt der Eindrücke und Begegnungen macht diese Erfahrung wirklich einzigartig.

Download: Sylwia Wronskis Erfahrungsbericht

„Vielen Dank an die Firma X-Architekten für diese Möglichkeit!“ – Praxissemester in Linz, Österreich

Vorbereitung

Mein ursprünglicher Plan war nach Wien zu gehen, ich mag Österreich als Land recht gerne, ich wohne sehr nah an der Grenze und habe den Großteil meiner Schullaufbahn dort verbracht. Ich wollte die Chance des Praxissemesters nutzen, um eine neue Stadt und Arbeitsumgebung kennenzulernen, allerdings bin ich kein Sprachenmensch, weshalb ich im deutschsprachigen Raum bleiben wollte.  

Ich suchte auf Google Maps die Büros, checkte Webseite, Social Media Profile, Philosophie usw. und machte mir ein Bild über deren Projekte. Die Vorgehensweise hat sich für mich als die Beste bewährt, ich gestaltete eine Webseite über mich als Person mit Projekten, Lebenslauf und Skills, was ich zusammen mit einer kurzen Einleitung an die Unternehmen sendete.    

Nachdem von den Wiener Büros einige Absagen kamen, habe ich meinen Radius auf andere größere Städte Österreichs ausgeweitet, wo sich nach einiger Zeit die X Architekten zurückmeldeten. Wir vereinbarten ein Online-Bewerbungsgespräch und unterzeichneten kurze Zeit darauf die Verträge.        
Erasmus kam für mich erst im September dazu, nachdem mich das International Office darauf hinwies, dass ich mich noch bewerben kann. Die MitarbeiterInnen des IO waren dabei eine große Hilfe und haben meine Fragen teils innerhalb von Minuten beantwortet.

Unterkunft

Die Suche der Unterkunft sollte sich dank Wohnungsmangel als große Qual herausstellen. Ich schrieb über WG-Gesucht eine Vielzahl an Leute an, die mir aber größtenteils aufgrund der Kürze meines Aufenthalts absagten. Ich endete in einer sehr schlechten und überteuerten Monteurswohnung, die ich um jeden Preis verlassen wollte.

Über eine Arbeitskollegin bekam ich dann eine gute Einzimmerwohnung, sodass ich nach einem Monat in Linz erneut umzog. Diese Wohnung war aber dann ein Highlight, nur zehn Minuten vom Büro weg und dank meiner Kollegin sogar möbliert.

Schade fand ich nur, dass ich so keine Mitbewohner hatte, weshalb ich an den Wochenenden meist in die Heimat fuhr, was dank super Zugverbindung und Klimaticket aber immer eine angenehme Reise war.

Praktikum im Gastunternehmen

Das Praktikum selbst war geprägt von dem, was ich kann: Möbelpläne für ein Weingut und ein Büro einer Produktionsstätte. Ich wurde behandelt wie ein vollwertiger Mitarbeiter, mein eigener Arbeitsplatz hatte sehr gute Ausstattung und ich durfte in Gleitzeit arbeiten.

Das heißt auch, man sollte etwas Erfahrung mitbringen, da ich vor allem beim Weingut meine Aufgaben recht selbstständig löste. Es wird einem Vertrauen geschenkt, teils haben sich KollegInnen sogar an meiner Meinung als Tischler orientiert.

Aufgrund dessen habe ich wenig über Möbelplanung an sich gelernt und mir wurde im Vergleich recht wenig gezeigt, viel mehr bin ich in den realen Praxisalltag eingetaucht, ich lernte über Ausschreibungen, Projektabläufe sowie das Zeichnen in ArchiCad.

Das Büro selbst lebt eine moderne Arbeitswelt mit flexiblen Arbeitszeiten, flachen Hierarchien und einem jungen Team. Die Bürogröße ermöglicht allen MitarbeiterInnen sich persönlich zu kennen, es herrscht großes Vertrauen und es finden gemeinsame Mittagessen und auch Events wie Skifahren statt.

Die Leute selbst sind alle sehr nett, es entstand viel interessanter Smalltalk und man unterstützt sich gegenseitig bei Anliegen.

Alltag und Freizeit

Die Arbeit selbst umfasst große Projekte mit teils namhaften Firmen und Marken, meist durfte ich konkrete Aufgaben vor allem im Bereich der Ausführungsplanung übernehmen. Diese finden meist in internen Gruppen und in Zusammenarbeit mit anderen Büros statt, die aber recht weiche Strukturen und unterschiedliche Größen haben. Negativ aufgefallen ist hier lediglich mein erstes Projekt, was aufgrund der baldigen Fertigstellung keiner Gruppe mehr bedurfte und so die Möglichkeit für meine Fragen erschwerte.

Die Dynamik der letzten beiden Monate mit dem neuen Projektteam und zusätzlich dem Umzug in die neue Büroerweiterung hat mir hingegen sehr gefallen.

Linz selbst ist eine recht unspektakuläre Industriestadt, es gibt nicht viel zu sehen, positiv ist die belebte Innenstadt. An den Wochenenden ging es in Kaffees, zum Eislaufen oder auf den Pöstlingberg, es gibt eine solide Auswahl an Bars und Kulinarik.

Fazit

Man kann also sagen, dass mir die Zeit großen Spaß gemacht hat, ich viele wichtige Erfahrungen aus dem realen Berufsleben in der Branche sammeln konnte und nebenbei dazu in der Lage war, mir neue Skills anzueignen. Der Start mit den vielen neuen Leuten, der recht kurzen Einführung und der großen Individualität der Arbeitsrhythmen kann durchaus fordern, sobald man sich aber daran gewöhnt hat, will man vor allem die Gleitzeit nicht mehr missen.

Vor allem Events wie die Weihnachtsfeier oder der Skitag an meinem letzten Arbeitstag werden mir neben dem guten Kaffee in Erinnerung bleiben 🙂

Vielen Dank an die Firma X-Architekten für diese Möglichkeit!

Download: Lukas Stiglohers Erfahrungsbericht

„Es war eine Erfahrung, die mich sicherlich verändert hat“ – Praxissemester in St. Valentin, Österreich

Vorbereitung

Eine richtige Bewerbung hat nie stattgefunden. Ich habe eine kurze E-Mail gesendet, in der ich nachgefragt habe, ob die Firma ein Praxissemester anbieten würde und daraufhin gleich zu einem Online-Vorstellungsgespräch eingeladen. Es wurden die grundsätzlichen Rahmenbedingungen geklärt und ich habe eine Stelle bekommen.

Als ich wusste, dass mein Praxissemester im Ausland stattfinden wird, habe ich mich um die Formulare für Erasmus + gekümmert und mich nach einer Wohnung umgesehen, da der Arbeitsplatz zu weit von zuhause entfernt war.

Die Wohnung habe ich über Airbnb gefunden und mir dann auch kurz angesehen, bevor ich sie gebucht habe. Das war sehr praktisch, so eine Wohnung zu haben, da diese vollständig möbliert war und ich so keine Einrichtung gebraucht habe.

Unterkunft

Eine kleine Wohnung von Airbnb in einem alten umgebauten Bauernhof. Es gab eine Küchenzeile mit Spülmaschine und Herd. Relativ klein, aber gemütlich.

Praktikum im Gastunternehmen

Ich war in der Abteilung advanced Concept engineering untergebracht und habe in den ersten 3 Wochen ein paar kleinere Projekte bekommen, um mich mit dem CAD Programm CREO, sowie dem PLM-System Teamcenter und Enovia vertraut zu machen und die Abläufe im Unternehmen kennenzulernen. Anschließend habe ich ein großes Projekt bekommen, an dem ich relativ selbständig arbeiten konnte. Ich sollte einen Kommunalrahmen für ein neues, sich noch in der Entwicklung befindliches Fahrzeug konstruieren. Dazu zählt sowohl der Statische Teil, der aus starken Blechen zu konstruieren ist, als auch die Hydraulikleitungen und die elektrischen Verbindungen. Außerdem musste ich mich um einige Punkte in der homologation ins Fahrzeug kümmern, da z.B. Lichtkegel nicht zu sehr verdeckt werden dürfen und bestimmte Bereiche frei bleiben müssen, da dort Frontzapfwelle und andere Teile noch Platz haben müssen.

Ich konnte viel neues lernen. Vor allem der Umgang mit einem professionellen CAD Programm und dessen Einbindung in andere Systeme. Außerdem habe ich gelernt, selbstständig zu entwickeln, Probleme zu beseitigen und seine Konstruktion an die Rahmengegebenheiten anzupassen. (Ich darf hier keine Fotos anfügen, da das gesamte Fahrzeug noch nicht vorgestellt wurde)

Alltag und Freizeit

Ich hatte nicht sehr viel Kontakt außerhalb des Unternehmens, da ich meist am Wochenende zuhause war.

Da ich im Winter in St. Valentin war, war ich beim Skifahren im Skigebiet Hinterstoder (ca. 1 Stunde mit dem Auto entfernt).

Außerdem sehenswert ist die Kirche in Haag, die auf einem Berg gelegen ist und von einer Art Burgmauer umgeben zu einer wunderschönen Aussicht lädt (nur 5 Minuten mit dem Auto). Außerdem ist der Stift Melk sehr sehenswert, was auch nur eine Autobahnausfahrt entfernt liegt. Ein wunderschönes Barockes Kloster, welches eines der größten in ganz Europa ist. St. Valentin an sich ist eine kleine Stadt, in der man sich leider nicht sehr viel ansehen kann. Die Stadt ist zwar recht schön, aber ansonsten gibt es nicht viel zu sehen.

Fazit

Ich habe sehr viele gute Erfahrungen, sowohl mit den Kollegen, als auch mit der Arbeit an sich gemacht. Ich konnte viel lernen und alle meine Kollegen meinten, dass sie mich auch in Zukunft wieder einstellen würden. Es war eine Erfahrung, die mich sicherlich verändert hat.

„Ich habe mein Spanisch und Englisch verbessert und konnte in einem sehr guten spanischen Büro arbeiten“ – Praxissemester in Madrid, Spanien

Vorbereitung

Planung habe ich in der Semesterpause im Februar begonnen. Zuerst eine Mappe erstellt und dann Büros im Internet gesucht. Nach und nach immer mehr Büros beworben in ganz Europa da nur wenige Rückmeldungen kamen. Am Ende waren es rund 40 Büros.

Unterkunft

In Madrid gibt es mehrere Häuser, in denen nur Erasmus Studenten wohnen. In so einem Haus habe ich einen Platz in einer 8er WG bekommen. Am Anfang sehr gut, um erste Kontakte zu knüpfen. Wenn man allerdings arbeitet und nicht wie die meisten hier am Studieren ist, dann kann es manchmal anstrengend werden aufgrund der vielen Partys.

Praktikum im Gastunternehmen

Architekturbüro also viel Autcoad zeichnen, Photoshop, Indesign und Sketchup.

Allerdings habe ich am meisten Zeit verbracht Modelle zu bauen. Da ich das aber gerne mache, war es ok für mich. Dadurch habe ich aber leider nicht so viele neue Sachen gelernt wie andere Praktikanten bei uns im Büro.

Alltag und Freizeit

Es waren alle sehr hilfsbereit uns Praktikanten Tipps zu geben, was man hier in Madrid und generell in Spanien machen sollte. Viele spezielle Mahlzeiten und Sehenswürdigkeiten habe ich dadurch kennengelernt. In der Freizeit haben wir aber keine Zeit zusammen verbracht.

Fazit

Ich bin sehr froh die Erfahrung hier gemacht zu haben. Ich habe mein Spanisch und Englisch verbessert und konnte in einem sehr guten spanischen Büro arbeiten. Durch die eher einseitige Arbeit für uns Praktikanten konnte sich jeder nur in einer Sache verbessern, was bei mir der Modellbau war.

Hinweis: Das Praktikumsunternehmen Lorca Studio – Architecture & Interior Design in Madrid, Spanien, hat Interesse bekundet, weitere Innenarchitektur-Studierende der TH Rosenheim als PraktikantInnen einzustellen.

„Eine Zeit mit vielen schönen Erlebnissen und wertvollen Erkenntnissen für meine Zukunft“ – Praxissemester in Bruneck, Italien

Vorbereitung

Da ich gerne während meines Studiums einen Auslandsaufenthalt einlegen wollte,
konnte ich dies gut mit dem Praxissemester verbinden.

Mich interessierte vor allem die
Arbeitsweise in anderen Ländern und der Einfluss von deren Designtrends auf die
Architektur. Italien mit seiner Lebensart und -weise erschien mir dafür als gutes Ziel.
Aufgrund meiner fehlenden Italienischkenntnisse habe ich mich für den deutschsprachigen Raum in Italien, Südtirol, entschieden.

Mithilfe von Google Maps und den Homepage-Seiten der Architekturbüros habe ich das passende Büro in der Region für mich gefunden. Nach der Bewerbung wurde ich zu einem persönlichen Kennenlernen eingeladen und habe dies mit einem kurzen Roadtrip nach Südtirol verbunden.

Unterkunft

Meine Unterkunft habe ich nach langer, schwieriger Suche über einen Facebook-Aufruf
gefunden. Die 3-Zimmer-Erdgeschosswohnung teilte ich mir mit einer älteren Frau, mit der ich mich bis zum Ende des Praktikums super verstanden habe.


Die Wohnung lag am Rande der
Stadt Bruneck und damit sehr zentral. Somit konnte ich das meiste zu Fuß oder mit dem Rad innerhalb von 5-10 Minuten erreichen.

Praktikum im Gastunternehmen

Mein Praktikum absolvierte ich bei Hoi-Architektur, ein noch recht junges kleines Büro in
der Altstadt Brunecks. Ich wurde sofort sehr herzlich aufgenommen und als feste
Mitarbeiterin in die Projekte eingeführt.


Die Arbeit gestaltete sich sehr abwechslungsreich und spannend. Von Recherche- und Entwurfsarbeit über Modellbau, Baustellenbesuche und Kundenkontakt, konnte ich überall einen kleinen Einblick bekommen.
Highlights des Praktikums waren außerdem Ausflüge wie der Besuch der Design-Awards-Verleihungen in Ljubljana, sowie ein Architekten-Wochenende mit Skifahren im Gebiet Rosengarten.

Alltag und Freizeit

Großstadtleben sucht man hier vergeblich. Die nächstgrößere Stadt ist Bozen oder
Innsbruck mit je ca. 1-1,5h Fahrtzeit. Trotz allem hat die Region so viel zu bieten,
sodass es nie langweilig wurde.
Da ich den Herbst/Winter in Südtirol verbrachte, zählte natürlich das Skifahren und
Rodeln zu den Top Aktivitäten. Mit dem Kronplatz, direkt vor der Haustür (5 Minuten
Autofahrt), war das natürlich ein Must Do. Aber auch kulturell hat Südtirol einiges zu
bieten. Schöne kleine Städte/ Dörfer mit Charme, einige interessante Museen, Burgen,
atemberaubende Landschaften, ….

Fazit

Das Pflichtpraktikum im Ausland zu machen kann ich nur jedem weiterempfehlen.
Ich habe hier in Südtirol nur gute Erfahrungen sammeln können, Land und Leute kennengelernt und viel für mein späteres Berufsleben mitnehmen können.

Eine Zeit mit vielen schönen Erlebnissen und wertvollen Erkenntnissen für meine Zukunft.

„Eine sehr vielfältige und wunderschöne Insel mit fast ganzjährig mildem Klima“ – Praxissemester in Ragusa, Sizilien

Vorbereitung

Bei meiner Suche nach einem Büro für das Praxissemester habe ich mich zunächst auf
meine unmittelbare Umgebung, d.h. den Raum Rosenheim beschränkt. Dabei waren der Stil und eine kleine Mitarbeiterzahl entscheidende Kriterien für meine Auswahl. Da die Ergebnisse allerdings nicht sehr vielversprechend waren, habe ich die Internetrecherche auf ganz Deutschland, Österreich und Italien ausgeweitet.

Die einzige Zusage kam letztendlich nach einiger Zeit und einem Online-Meeting von Studio GUM in Ragusa auf Sizilien. Das Büro hatte ich zufällig durch den Praktikumsbericht einer Vorgängerin auf
dem International Blog der Hochschule gefunden. Nach der Zusage wuchs die Vorfreude immer mehr, mein Praxissemester dort verbringen zu können. Einerseits wegen den ansprechenden Informationen im Bericht von Paulina Keinath, und andererseits wegen Land und Sprache.

In einem weiteren Schritt habe ich mich über die Finanzierungsmöglichkeiten informiert. Dabei habe ich unter anderem durch Kommilitonen von dem Erasmus-Förderprogramm erfahren, den Kontakt zu den Verantwortlichen im International Office aufgenommen und mit dem Bewerbungsprozess begonnen.

Unterkunft

Während meinem Aufenthalt in Ragusa hatte ich zwei verschiedene Unterkünfte, die mir beide über Bekannte von meiner Chefin vermittelt wurden.

Beide waren höchstens zehn Minuten vom Büro entfernt, und in direkter Nähe zum Stadtzentrum, zu Restaurants und zu Einkaufsmöglichkeiten gelegen. In der ersten habe ich circa einen Monat gewohnt. Es war eine kleine Ein-Zimmer-Wohnung, jedoch von der Größe und Ausstattung völlig ausreichend.

Danach bin ich in eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit Balkon umgezogen, die zuvor noch von Urlaubern genutzt wurde. In beiden Unterkünften habe ich mich sehr wohlgefühlt. Zudem waren die Mieten für deutsche Verhältnisse relativ niedrig.

Das qualitativ wichtigste an dem Aufenthalt in den beiden Wohnungen war jedoch, dass ich mich mit den Eigentümern sehr gut verstanden habe und echte Freundschaften entstanden sind. Wir haben viel zusammen unternommen. Dazu zählen zum Beispiel gemeinsames Kochen, Essen und Ausflüge.

Praktikum im Gastunternehmen

Im familiären Umfeld des Unternehmens habe ich mich sehr gut integriert und
wohlgefühlt. Nur im Winter war es aufgrund der allgemein schlechten Isolation der
Gebäude relativ kalt im Büro. Abgesehen davon haben mir meine Kollegen sehr
interessante und abwechslungsreiche Aufgaben gegeben. Dazu gehörte zum Beispiel das Aufmaß auf Baustellen, das Zeichnen von Plänen in CAD, das Erstellen von Collagen und Darstellungen in Photoshop und das Entwerfen von Grafiken oder Möbelstücken.

Zudem konnte ich oft mein Tablet oder Stift und Blatt zum Erstellen von Skizzen nutzen.
Insgesamt habe ich viel über die Komplexität des Berufsfeldes der Innenarchitektur gelernt, konnte meine Team- und Anpassungsfähigkeit und mein Arbeitstempo verbessern.

Alltag und Freizeit

Neben der gemeinsamen Arbeit im Büro haben wir immer zusammen gekocht und
Mittag gegessen. Zudem haben wir auch außerhalb der Arbeitszeiten etwas zusammen
unternommen. Zum Beispiel waren wir gemeinsam Abendessen, im Kino, oder haben
den Abend mit einem Glas Wein ausklingen lassen. Selbiges gilt für die Eigentümer und
deren Freunde, die mich alle sehr herzlich aufgenommen haben. Letztendlich habe ich
mich nie alleine gefühlt, da sich alle um einen gekümmert haben, falls man etwas
gebraucht hat.

Trotzdem habe ich auch gelernt, vieles alleine zu unternehmen. Ich habe zum Beispiel umliegende Städte besichtigt, bin spazieren oder wandern gegangen, habe Sonnenauf- und untergänge angeschaut, habe eine Radtour an der Küste gemacht und immer sehr gut gegessen.

Fazit

Insgesamt ist Sizilien eine sehr vielfältige und wunderschöne Insel mit fast ganzjährig mildem Klima. Nur leider wird diese Schönheit fast überall durch ein weitreichendes
Müllproblem zerstört. Was die Arbeit im Büro betrifft, habe ich dadurch viele neue
Funktionen in den Programmen, andere Arbeitsweisen und Darstellungsmethoden
kennengelernt. Das für mich wertvollste ist jedoch, dass ich viel über mich selbst
gelernt habe, jetzt offener gegenüber Fremden bin und mehr Selbstvertrauen habe. Außerdem konnte man in dem halben Jahr gut drei Jahre Corona nachholen.

Zudem hat mir das Praxissemester die Möglichkeit geboten, meine Italienischkenntnisse zu verbessern. Diese werde ich bestimmt auch in Zukunft bei weiteren Besuchen in Ragusa und bei all den dazugewonnenen Freunden gebrauchen können.

Download: Erfahrungsbericht von Bianca Kunz