Vorbereitung
- Recherche über Forschungseinrichtungen im skandinavischen Raum und im Anschluss Bewerbung an den verschiedensten Einrichtungen insbesondere an Universitäten sowie Forschungsinstituten in Norwegen, Dänemark und Schweden.
- Positive Rückmeldung von der University of Gothenburg und daraufhin Buchung der Flüge und Suche nach einer WG in Göteborg sowie Bewerbung um Erasmus über die TH Rosenheim.
Unterkunft
Nach langer Suche fand ich ein 9 Quadratmeter großes Zimmer in einem Haus eine halbe Stunde vom Stadtkern entfernt. Mit mir zusammen lebten dort fünf weitere Mitbewohner, die in Göteborg studierten oder arbeiteten.
Leider ließ das WG-Leben zu wünschen übrig und auch das Zimmer an sich. Die Heizung funktionierte über einen Monat nicht und es wurde leider niemand geschickt, obwohl ich mehrmals anrief und Mails schrieb. Auch sonst ist meine Unterkunft nicht zu empfehlen.
Praktikum im Gastunternehmen
Ich war während meines Aufenthalts an mehreren Projekten beteiligt. Zunächst unterstützte ich ein Forschungsprojekt, das vom Federal Bureau of Investigation (FBI) finanziert wurde, zur Wirksamkeit unterschiedlicher Interviewtechniken. Ich war eine Versuchsleiterin, was bedeutet, dass ich Interviews mit Teilnehmern über Zoom durchführte, die Interviews überwachte und den Ablauf der Interviews erklärte. Im Rahmen desselben Projekts codierte ich eine Reihe von Interviews, was bedeutet, dass ich die Interviewaufnahmen in Zahlen umwandelte und sie für spätere statistische Analysen vorbereitete.
Zusätzlich war ich an einem Projekt zur Erinnerung an wiederholte Ereignisse beteiligt, bei dem ich eine Referenzliste mit allen bereits existierenden Artikeln und Studien zu diesem Thema erstellte. In diesem Projekt machte ich mich mit verschiedenen Techniken für Literaturrecherche und -analyse vertraut.
Auch führte ich Übersetzungsarbeiten (Deutsch ins Englische) im Zusammenhang mit der sogenannten Scharff-Technik durch.
Schließlich nahm ich auch an mehreren Besprechungen teil, darunter regelmäßige Labortreffen, die Einblicke in verschiedene Bereiche der Rechtspsychologie boten.
Alltag und Freizeit
Ich war im regen Austausch mit verschiedenen Professoren und PhD Studenten, welche auch in vielen Projekten meine Supervisor waren und welche mir auch bei Fragen immer zur Seite standen und mich auch bei eigenen Ideen unterstützt haben.
Außerhalb meiner Arbeit war es zunächst schwierig Kontakte zu finden, erst nach ein paar Wochen habe ich dann richtig Anschluss gefunden und letztendlich auch Freundschaften geschlossen.
In Göteborg sollte man auf jeden Fall auf den Inseln vor Göteborg gewesen sein, diese sind leicht erreichbar mit den Fähren und bieten einen schönen Ort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen. Auch die Orte und Landschaften um Göteborg herum sind sehenswert und auch mit dem Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen.
Auch die Stadt Göteborg hat kulturell enorm viel zu bieten, vor allem Theater und Musicals kann ich nur empfehlen und in jedem noch so kleinen Stadtbezirk gibt es ein „Kulturhuset“, welches hauptsächlich eine Bibliothek ist, aber auch viele Lesungen oder Kreativ-Workshops anbietet.
Langweilig wird es einem in Göteborg auf jeden Fall nicht und auch nach meinen drei Monaten dort, gab es immer noch Orte, die ich noch nicht gesehen hatte und noch auf meiner Liste standen.
Auch kann man sehr einfach mit dem Flixbus nach Stockholm, Oslo und Kopenhagen fahren, drei wunderschöne Städte!
Fazit
Mein Praktikum in Göteborg war auf jeden Fall eine Wahnsinns Erfahrung und ich würde es jedem empfehlen!