„Eine sehr vielfältige und wunderschöne Insel mit fast ganzjährig mildem Klima“ – Praxissemester in Ragusa, Sizilien

Vorbereitung

Bei meiner Suche nach einem Büro für das Praxissemester habe ich mich zunächst auf
meine unmittelbare Umgebung, d.h. den Raum Rosenheim beschränkt. Dabei waren der Stil und eine kleine Mitarbeiterzahl entscheidende Kriterien für meine Auswahl. Da die Ergebnisse allerdings nicht sehr vielversprechend waren, habe ich die Internetrecherche auf ganz Deutschland, Österreich und Italien ausgeweitet.

Die einzige Zusage kam letztendlich nach einiger Zeit und einem Online-Meeting von Studio GUM in Ragusa auf Sizilien. Das Büro hatte ich zufällig durch den Praktikumsbericht einer Vorgängerin auf
dem International Blog der Hochschule gefunden. Nach der Zusage wuchs die Vorfreude immer mehr, mein Praxissemester dort verbringen zu können. Einerseits wegen den ansprechenden Informationen im Bericht von Paulina Keinath, und andererseits wegen Land und Sprache.

In einem weiteren Schritt habe ich mich über die Finanzierungsmöglichkeiten informiert. Dabei habe ich unter anderem durch Kommilitonen von dem Erasmus-Förderprogramm erfahren, den Kontakt zu den Verantwortlichen im International Office aufgenommen und mit dem Bewerbungsprozess begonnen.

Unterkunft

Während meinem Aufenthalt in Ragusa hatte ich zwei verschiedene Unterkünfte, die mir beide über Bekannte von meiner Chefin vermittelt wurden.

Beide waren höchstens zehn Minuten vom Büro entfernt, und in direkter Nähe zum Stadtzentrum, zu Restaurants und zu Einkaufsmöglichkeiten gelegen. In der ersten habe ich circa einen Monat gewohnt. Es war eine kleine Ein-Zimmer-Wohnung, jedoch von der Größe und Ausstattung völlig ausreichend.

Danach bin ich in eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit Balkon umgezogen, die zuvor noch von Urlaubern genutzt wurde. In beiden Unterkünften habe ich mich sehr wohlgefühlt. Zudem waren die Mieten für deutsche Verhältnisse relativ niedrig.

Das qualitativ wichtigste an dem Aufenthalt in den beiden Wohnungen war jedoch, dass ich mich mit den Eigentümern sehr gut verstanden habe und echte Freundschaften entstanden sind. Wir haben viel zusammen unternommen. Dazu zählen zum Beispiel gemeinsames Kochen, Essen und Ausflüge.

Praktikum im Gastunternehmen

Im familiären Umfeld des Unternehmens habe ich mich sehr gut integriert und
wohlgefühlt. Nur im Winter war es aufgrund der allgemein schlechten Isolation der
Gebäude relativ kalt im Büro. Abgesehen davon haben mir meine Kollegen sehr
interessante und abwechslungsreiche Aufgaben gegeben. Dazu gehörte zum Beispiel das Aufmaß auf Baustellen, das Zeichnen von Plänen in CAD, das Erstellen von Collagen und Darstellungen in Photoshop und das Entwerfen von Grafiken oder Möbelstücken.

Zudem konnte ich oft mein Tablet oder Stift und Blatt zum Erstellen von Skizzen nutzen.
Insgesamt habe ich viel über die Komplexität des Berufsfeldes der Innenarchitektur gelernt, konnte meine Team- und Anpassungsfähigkeit und mein Arbeitstempo verbessern.

Alltag und Freizeit

Neben der gemeinsamen Arbeit im Büro haben wir immer zusammen gekocht und
Mittag gegessen. Zudem haben wir auch außerhalb der Arbeitszeiten etwas zusammen
unternommen. Zum Beispiel waren wir gemeinsam Abendessen, im Kino, oder haben
den Abend mit einem Glas Wein ausklingen lassen. Selbiges gilt für die Eigentümer und
deren Freunde, die mich alle sehr herzlich aufgenommen haben. Letztendlich habe ich
mich nie alleine gefühlt, da sich alle um einen gekümmert haben, falls man etwas
gebraucht hat.

Trotzdem habe ich auch gelernt, vieles alleine zu unternehmen. Ich habe zum Beispiel umliegende Städte besichtigt, bin spazieren oder wandern gegangen, habe Sonnenauf- und untergänge angeschaut, habe eine Radtour an der Küste gemacht und immer sehr gut gegessen.

Fazit

Insgesamt ist Sizilien eine sehr vielfältige und wunderschöne Insel mit fast ganzjährig mildem Klima. Nur leider wird diese Schönheit fast überall durch ein weitreichendes
Müllproblem zerstört. Was die Arbeit im Büro betrifft, habe ich dadurch viele neue
Funktionen in den Programmen, andere Arbeitsweisen und Darstellungsmethoden
kennengelernt. Das für mich wertvollste ist jedoch, dass ich viel über mich selbst
gelernt habe, jetzt offener gegenüber Fremden bin und mehr Selbstvertrauen habe. Außerdem konnte man in dem halben Jahr gut drei Jahre Corona nachholen.

Zudem hat mir das Praxissemester die Möglichkeit geboten, meine Italienischkenntnisse zu verbessern. Diese werde ich bestimmt auch in Zukunft bei weiteren Besuchen in Ragusa und bei all den dazugewonnenen Freunden gebrauchen können.

Download: Erfahrungsbericht von Bianca Kunz

Fürs Praktikum nach Sizilien? Ja! „Eine wahnsinnig schöne Insel, auf der man viel entdecken kann. Und auch die Küche ist sehr vielseitig und lecker ;)“

„Allgemein bin ich sehr froh, dass ich mich für ein Auslandspraktikum auf Sizilien
entschieden habe. Die Menschen dort sind sehr herzlich und gastfreundlich und auch
die Erfahrungen, die ich im Büro gesammelt habe werden mir in Zukunft sehr viel
bringen. Sizilien ist eine wahnsinnig schöne Insel, auf der man viel entdecken kann.
Auch die Küche ist sehr vielseitig und lecker. Auch ist es im Winter natürlich deutlich
wärmer als in Deutschland, jedoch nicht ganz so warm, wie ich gehofft hatte. Ich werde
auf jeden Fall wieder nach Sizilien reisen und den Kontakt zu meinem Büro und den
Leuten, die ich kennengelernt habe, halten.                                                          Während meines Praktikums beim Studio Gum habe ich sehr viel gelernt. Meine Vorgesetzten haben mir interessante und abwechslungsreiche Aufgaben gegeben. Dazu gehörte zum Beispiel die Planung und Ausarbeitung von Möbelstücken oder Küchen, die Vermessung von Räumen und das Zeichnen von Plänen. Ich arbeitete sowohl alleine, als auch im Team und lernte dabei viel über den Berufsalltag als Innenarchitekt, sowie im Allgemeinen das Arbeiten in einem Büro.                                    Alltag und Freizeit: In meinem Unternehmen wurde ich sehr nett aufgenommen und habe auch außerhalb der Arbeit mit meinen Kollegen Sachen unternommen. Zum Beispiel sind wir abends etwas trinken gegangen, ans Meer gefahren oder haben ein Theaterstück besucht. Mit meiner Kollegin Roberta bin ich an einem Wochenende nach Neapel geflogen. Zudem haben sich meine Vermieter immer um mich gekümmert und mich zum Beispiel zum Essen eingeladen oder etwas Kleines vorbeigebracht. Alleine habe ich auch einige Städte besichtigt, wie zum Beispiel Catania oder Modica. Als mein Freund mich besucht hat, sind wir zusammen nach Palermo gefahren, was uns sehr gut gefallen hat.“

Lese hier, wie Paulina nach Sizilien gekommen ist:

Download Erfahrungsbericht: Erfahrungsbericht_Praktikum_Italien

 

Ein „rollendes“ Netzwerk – Sizilianische Herzlichkeit trifft technisches Know-How: Fürs Mikroelektronik-Praktikum nach Catania

„(…) Da ich leidenschaftlicher Radfahrer bin, fiel mir die Kontaktaufnahme sehr einfach. Bereits bei meiner ersten Ausfahrt lernte ich 5 Sizilianer kennen. Durch weitere Ausfahrten konnte ich so meinen Freundschaftskreis auf 10-20 Leute erweitern. Mit 5 Leuten hatte ich ständigen Kontakt. Wir verbrachten auch viel Zeit abseits des Rades miteinander: Wir gingen oft zum Essen, aßen Carne di Carvallo mit Polpette, Pizza oder Pizzollo. Es war immer viel los. (…) Wenn ich nichts mit meinen Radfahrerkollegen machte, dann traf ich mich mit meinen Arbeitskollegen. Wir gingen Essen oder machten verschiedene andere Freizeitmöglichkeiten z.B. das Besteigen des Ätnas.(…)

Das Wichtigste, was ich gelernt habe: Bringst du Offenheit und Freundlichkeit deinem Gegenüber entgegen, so stehen dir alle Türen offen. (…)“

 

Download Erfahrungsbericht: Weber_WS19_Erfahrungsbericht_Praktikum_Sizilien